2. Station der Afrika-Reise: Südafrika

Fr, 05.10.2007
 
In Pretoria hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die wichtige Rolle Südafrikas bei der Bewältigung regionaler Konflikte in Afrika gewürdigt. Sei es in Simbabwe, im Kongo, in Somalia oder im Sudan. Neben den politischen Gesprächen stand ein Thema im Vordergrund, bei dem Deutschland einiges an Know-how zu bieten hat: die kommende Fußballweltmeisterschaft, die 2010 in Südafrika ausgetragen wird.
Südafrika ist nach Äthiopien die zweite Station der Kanzlerin auf ihrer fünftägigen Afrika-Reise.
 
Auch in Pretoria betonte Merkel das große Interesse Deutschlands und Europas an einer guten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes wie des Kontinents. Mit dem EU-Afrika-Gipfel im kommenden Dezember wolle Europa "ein neues Kapitel der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarkontinenten" aufschlagen. Auf der Basis einer nach vorn gerichteten gemeinsamen EU-Afrika-Strategie könnten beide Staaten miteinander viel erreichen.
 
 
Bundeskanzlerin Merkel und Präsident MbekiFoto: REGIERUNGonline/Bergmann Vergrößerung Bundeskanzlerin Merkel und Präsident MbekiDeutschland und Südafrika unterhielten schon heute sehr intensive Beziehungen, betonte die Kanzlerin nach einem Gespräch mit Präsident Thabo Mbeki. Politisch, wirtschaftlich und in internationalen Fragen arbeiteten beide Regierungen eng zusammen. Aktuell wolle die deutsche Wirtschaft mit Unterstützung bei der betrieblichen Ausbildung dazu beitragen, die immer noch spürbaren Folgen der Apartheid zu überwinden, kündigte Merkel in der Hauptstadt an.
 

Mittler und Makler

 
Die Bundeskanzlerin hob das bedeutende Engagement der südafrikanischen Regierung bei der Lösung regionaler Probleme und Konflikte auf dem Kontinent hervor. "Wir wissen ihre Arbeit sehr zu schätzen", sagte Merkel.
 
Derzeit vermittelt die südafrikanische Regierung in Simbabwe zwischen dem Regierungslager und der Opposition. Die Opposition wird von dem langjährigen Machthaber Präsident Robert Mugabe massiv unterdrückt.
 
Bereits tags zuvor hatte sich Merkel vor der Afrikanischen Union tief besorgt über die Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung von Armenvierteln in Simbabwe gezeigt. "Wir dürfen dieser Entwicklung nicht tatenlos zuschauen", appellierte sie. Besonders die Nachbarstaaten seien hier in der Pflicht.
 
Bundeskanzlerin Merkel hält eine RedeFoto: REGIERUNGonline/Bergmann Vergrößerung Rede vor WirtschaftsfachleutenSüdafrika ist aufgrund großer Flüchtlingsströme selbst stark von der Situation in Simbabwe betroffen. Präsident Mbeki berichtete, es gehe nun vor allem darum, im Nachbarland freie und faire Präsidentschaftswahlen für das kommende Jahr vorzubereiten. Regierung und Opposition des Landes hätten bereits angekündigt, das Ergebnis solcher Wahlen anerkennen zu wollen.
 
Merkel kündigte an, die Lage in Simbabwe auch beim EU-Afrika-Gipfel in Lissabon kritisch ansprechen zu wollen.
 

...Anpfiff 2010

 
Erfreut sprach die Kanzlerin die kommende Fußball-Weltmeisterschaft an, die 2010 in Südafrika ausgetragen wird. In Johannesburg machte sie sich mit DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff am Nachmittag ein Bild vom Stand der Vorbereitungen.
 
 
 
 
 
 
 
 

 
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