G8 - Ein Überblick über die Themenvielfalt

 
Begründet als Forum zum Austausch über Probleme der Weltwirtschaft widmen sich die G8 jetzt einer Vielfalt globaler Fragestellungen. 
Beim Gipfel 1975 in Rambouillet trafen sich zum ersten Mal Staats- und Regierungschefs zu einer multilateralen Erörterung wirtschaftspolitischer Problem. Der gemeinsamen Präsenz kam eine hohe symbolische Bedeutung zu.
 
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich ausschließlich die Finanz- und Wirtschaftsminister auf internationalem Parkett um diese Themen gekümmert.
 

Klassische Themen der Außenwirtschaft

 
Die internationale wirtschaftliche Lage nach der ersten Ölkrise stand im Mittelpunkt des ersten Gipfels.
 
Die Haupthemen zur Überwindung des anhaltenden Abschwunges waren:
 
  • Währungskooperation,
  • makro-ökonomische Steuerung,
  • Handel,
  • die Ost-West-Beziehungen,
  • Energie sowie
  • die Nord-Süd-Beziehungen.

 
Auch in den folgenden Jahren stand die währungspolitische Zusammenarbeit im Zentrum der Gespräche. Man vereinbarte erfolgreich gemeinsame Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums.
 

Von Ost-West-Spannungen zu Nichtverbreitung und Terrorismus

 
Mit Beginn der achtziger Jahre rückten andere Schwerpunkte ins Interesse der Protagonisten. Die Nachrüstungsdebatte sowie der Afghanistan-Konflikt bestimmten die Ost-West-Beziehungen und hinterließen ihre Spuren auf den G7-Gipfeln. Auch der Iran-Irak-Krieg wurde thematisiert.
 
Verstärkt wurde die Kooperation bei Maßnahmen gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus sowie des Drogenhandels Thema des G8-Prozesses.
 
Die im G8-Rahmen gegründete Globale Partnerschaft soll den Zugriff von Terroristen auf Material zum Bau von Massenvernichtungswaffen verhindern und dient der Abrüstung. Hierzu werden von den Partnern konkrete Maßnahmen insbesondere in Russland durchgeführt.
  

Ende des Kalten Krieges

 
Die historischen Umbrüche in Mittel- und Osteuropa und natürlich auch die deutsche Wiedervereinigung stellten neue Herausforderungen an die G7. Neben bilateralen Hilfen wurden auch Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) angestoßen. Auf diesem Wege wurden die wirtschaftlichen Transformationsprozesse in den betroffenen Ländern unterstützt.
 
Die Eingliederung Russlands in die G7 begann auf dem Gipfel von London 1991.
 
>> Weiteres zur Aufnahme Russlands in die G8
 

Neue Partnerschaften mit Osteuropa und den Entwicklungsländern

 
Der Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens und seine Konsequenzen beschäftigte die Staats- und Regierungschefs ebenso wie die Nichtverbreitung von Atomwaffen. Aber auch eine globale Wachstumsstrategie sowie verbesserte Instrumente bei der Weltbank und dem IWF standen im Mittelpunkt der Gespräche.
 
Die Schuldenkrise der Entwicklungsländer sowie die fortschreitende, weltweite Verschmutzung der Umwelt setzten in den neunziger Jahren neue Akzente. Die Staats- und Regierungschefs griffen die aktuellen Entwicklungen auf und sprachen immer öfter über umwelt- und entwicklungspolitische Themen.
 
Auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert stießen die G7 / G8 einige Projekte an, die aktuellen Herausforderungen begegneten:
 
 
Unter deutschem Vorsitz 1999 gab es einen entscheidenden Vorstoß zur beschleunigten Entschuldung der hochverschuldeten ärmsten Länder (HIPC-Initiative).
 
In diesem Jahrtausend widmete sich die Gruppe der Acht auch der Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten. Sie steuerte Lösungsansätze für die neue globale Bedrohung durch den internationalen, vor allem islamistisch motivierten, Terrorismus bei. 
 
Auf dem St. Petersburger Gipfel 2006 legten die G8 mit einer gemeinsamen Erklärung die Grundlage für die Beendigung des damaligen Libanon-Konfliktes.
 
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