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Hilfe für den Libanon

Do, 25.01.2007
Deutschland stellt für den Wiederaufbau im Libanon 103 Millionen Euro bereit. Damit soll den Menschen umfassend und nachhaltig geholfen werden, so Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul auf der internationalen Geberkonferenz in Paris.
Das Geld steht für 2006 und 2007 zur Verfügung. Noch immer sind die Schäden aus dem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah vom vergangenen Sommer beträchtlich. Daher müsse der Wiederaufbauprozess weiter vorangebracht werden, betonte Wieczorek-Zeul.
 
Deutschland wird das Land weiterhin bei der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung und der Berufsbildung unterstützen. Allein das Entwicklungsministerium stelle dafür rund 63 Millionen Euro zur Verfügung. 
 

Steinmeier ruft zu friedlicher Konfliktlösung auf 

 
Bundesaußenminister Steinmeier drängt Regierung und Opposition zur friedlichen Lösung ihrer Konflikte. "Ich bin überzeugt, dass die gegenwärtige Krise nur durch einen Dialog zwischen Regierung und Opposition gelöst werden kann", sagte er der Zeitung "Al-Hajat". Er mahnte die Opposition, die demokratischen Spielregeln zu beachten.  
 

Große internationale Hilfsbereitschaft 

 
Die internationale Gemeinschaft will dem Libanon mit Milliardenhilfen beim Wiederaufbau unter die Arme greifen. Europa, die USA und Saudi-Arabien versprachen der libanesischen Regierung in Paris Hilfen und Darlehen von rund sechs Milliarden Euro. Sie sind teilweise an ein Reformprogramm geknüpft, das Ministerpräsident Fuad Siniora zur Belebung der libanesischen Wirtschaft angekündigt hatte. 
 
Die Europäische Union sagte knapp 400 Millionen Euro zu, an denen Deutschland zu rund einem Drittel beteiligt ist. Saudi-Arabien kündigte 1,1 Milliarden Dollar an und die USA 770 Millionen Dollar. Frankreich will zinsgünstige Darlehen über 500 Millionen Euro geben, Großbritannien 37 Millionen Euro vor allem als Flüchtlingshilfe beisteuern. 
 

Regierung Siniora soll stabilisiert werden 

 
Ziel der Pariser Konferenz ist es auch, die unter Druck stehende Regierung von Siniora zu stabilisieren, die seit November von der oppositionellen Hisbollah zum Rücktritt gedrängt wird. Nach einem Generalstreik am Dienstag war es zu gewalttätigen Unruhen gekommen. 
 
Im Juli 2006 verübte die Hisbollah-Miliz einen Überfall auf eine israelische Grenzpatrouille. Zwei israelische Soldaten wurden entführt, acht weitere getötet. Israel berief sich auf sein Selbstverteidigungsrecht. Das Militär flog Luftangriffe auf Hisbollah-Stützpunkte, Ortschaften und Infrastruktur im Libanon. Im Süden des Landes startete Israel Bodenangriffe. Der Krieg forderte zahlreiche Opfer auf beiden Seiten. Viele Menschen mussten flüchten - sowohl im südlichen Libanon als auch in Nordisrael.