Die zugesagte Hilfe für die vom Klimawandel schon heute besonders betroffenen Entwicklungsländer sei als Erfolg zu werten.
Anpassungsfonds
Mit dem so genannten Anpassungsfonds sollen arme Länder unterstützt werden, die unter den Folgen des Klimawandels in besonderer Weise leiden. Der Fonds ist mit rund 300 Millionen US-Dollar ausgestattet. Er soll den Entwicklungsländern helfen, auf die konkreten Auswirkungen der Erderwärmung zum Beispiel durch den Bau von Dämmen oder Trinkwasseranlagen zu reagieren.
Die Mittel für den Fonds fließen aus einer 2-Prozent-Abgabe der Saubere-Entwicklung-Mechanismen (CDM). Das sind die klimafreundliche Projekte, die Industriestaaten in Entwicklungsländern finanzieren.
Parallel dazu verständigten sich die 189 Teilnehmer-Staaten auf das "Nairobi-Arbeitsprogramm". Das Programm dient dazu, die regionalen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen.
Außerdem leistet es konkrete Hilfe bei der richtigen Entscheidungsfindung. So gibt das Programm zum Beispiel Hilfestellung, wenn sich die Frage stellt, ob an einer Küste ein Damm gebaut werden oder die Anwohnerinnen und Anwohner besser umgesiedelt werden sollen. Deutschland wird das Arbeitsprogramm finanziell unterstützen.
Investitionsfonds
Die Europäische Union (EU) und Deutschland stellten auf der Klimakonferenz in Nairobi einen neuen Fonds zur Investitionsförderung für effiziente und erneuerbare Energietechnologien vor (GEREF: Global Efficiency and Renewable Energy Fund).
Mit jährlich 100 Millionen Euro für zunächst vier Jahre werden Investitionen in effiziente und erneuerbare Energien für Entwicklungsländer unterstützt. Deutschland wird zu diesem Fonds 24 Millionen Euro beisteuern.
Der Fonds übernimmt die Kreditrisiken bei Investitionen in diese Technologien in Entwicklungsländern. Er ermöglicht damit ein Investitionsvolumen von 1,25 Milliarden Euro.
Damit sollen die Entwicklungsländer in die Lage versetzt werden, wirtschaftliches Wachstum und den Ausstoß von Treibhausgasen zu entkoppeln. Dies ist ein wichtiger Schritt, um diese Ländergruppe in künftige Klimaschutzmaßnahmen integrieren zu können.
Deutsche Klimapolitik 2007
Es habe in Nairobi kein Zweifel bestanden, dass es auch nach 2012 einen CO2-Handel geben werde, so Gabriel. Aber: "Wir brauchen politische Dynamik in der Klimapolitik und neue Leitlinien." Die Bundesregierung wird die ihr 2007 übertragenen Funktionen – die EU-Ratspräsidentschaft und den G8-Vorsitz nutzen, um die internationale Klimapolitik weiter voranzubringen.
Themen sind neben der Energieeffizienz die Weitentwicklung des europäischen Emissionshandelssystems und die Einbindung weiterer Staaten in den Kyoto-Prozess. Deutschland ist bereit, bis 2020 die eigenen Emissionen um 40 Prozent zu senken. Voraussetzung hierfür ist, dass die EU ihre Emissionen im selben Zeitraum um 30 Prozent reduziert. Im Rahmen der G8-Verhandlungen wird Deutschland sich insbesondere um den Schutz der Regenwälder bemühen.
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