Klimawandel hat auch ökonomische Folgen

Fr, 24.11.2006
 
Klimaschutz ist auch eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft. Dies hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bei der Vorstellung des Stern-Reports in Berlin betont. Es sei nicht nur ein Anliegen von Umweltschützern, sich rechtzeitig um das Thema zu kümmern.
Der Report betrachtet die Folgen des Klimawandels unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Er gibt damit einen entscheidender Impuls, um beim Klimaschutz schneller voran zu kommen. Die Studie schätzt die möglichen ökonomischen Einbußen im Falle des Nichthandelns auf mindestens 5 Prozent des Bruttosozialproduktes ab.
 
Im Stern-Report werden Zukunftsszenarien zu den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels entwickelt.  Die Studie schätzt Auswirkungen und Risiken der globalen Erwärmung ausgehend von wirtschaftlichen Modell-rechnungen ab. Es werden ebenfalls mögliche politische Maßnahmen zum Klimaschutz präsentiert.
Hauptautor ist der britische Regierungsberater und ehemaliger Chefökonom der Weltbank Sir Nicholas Stern. Die Studie wurde im Oktober 2006 veröffentlicht.

>> Der Stern-Report zur Ökonomie des Klimawandels
 
Die Studie zeige, dass ein Zögern beim Klimaschutz mehr koste als entschlossenes Handeln, betonte Gabriel. "Bisherige Maßnahmen zum Klimaschutz reichen beileibe noch nicht aus". Als Beispiel nannte der Minister den Emissionshandel. Die erste Handelsperiode habe nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Für die zweite Periode sei daher eine Verschärfung unumgänglich.
 

Klimaschutz schließt Wirtschaftswachstum nicht aus

 
Eine Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und CO2-Ausstoß sei möglich, so der Minister. Die Studie zeige, dass Klimaschutz die Wachstumserwartungen der reichen und armen Länder nicht zu dämpfen brauche. Im Gegenteil: "Wenn wir den Klimwandel ignorieren, schaden wir letztendlich dem Wirtschaftswachstum", so Sir Nicholas Stern.
 
Die in der Studie vorgeschlagenen Maßnahmen zum Klimaschutz bieten der Wirtschaft neue Chancen. Neue Märkte für kohlenstoffarme Energietechnologien sowie emissionsarme Güter und Dienstleitungen werden entstehen. 
 

Internationales Vorgehen notwendig

 
Da die Auswirkungen des Klimawandels global seien, müssen auch die Reaktion darauf global sein, folgerte Stern. Erfolgreicher Klimaschutz setze aber einen Konsens über die langfristigen Ziele voraus.
 
Deutschland werde die EU-Präsidentschaft und den G8-Vorsitz dazu nutzen, um dieses Thema international weiter voran zu bringen, so der Bundesumweltminister. 

 
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