Anhaltendes Wirtschaftswachstum

Mo, 12.02.2007
 
Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben wichtigsten Industrienationen haben über aktuelle Fragen der Wechselkurs-, Geld-, Zins- und Haushaltspolitik beraten. Die Gesprächsthemen reichten von der weltwirtschaftlichen Entwicklung bis hin zu Energiefragen.
Das Treffen in Essen war das erste im Jahr 2007. Den Vorsitz führte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, da Deutschland aktuell den Vorsitz der G8-Präsidentschaft inne hat. 
 
Zur  Gruppe der Acht (G8 = sieben führende Industrieländer und Russland) gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland und die USA. Bei den Finanzministertreffen ist Russland nicht dabei - deshalb hier "G7". 
 
In ihrer Abschlusserklärung unterstrichen die Finanzminister und Notenbankchefs die günstigen Aussichten für anhaltendes Wirtschaftwachstum in der Welt. Trotz niedrigerer Energiepreise und abnehmendem Inflationsdruck sei aber weiterhin Wachsamkeit nötig.
 

Verantwortung für den freien Welthandel

 
Nicht zuletzt deshalb verwies die Abschlusserklärung auf die Verantwortung für den weltweiten freien Handel. Sie unterstützt die rasche Wiederaufnahme der im Sommer unterbrochenen Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels. Dies werde gerade den Entwicklungsländern zu Gute kommen.
 
Außerdem müssten die Wechselkurse die wirtschaftlichen Grunddaten widerspiegeln. Gerade in aufstrebenden Volkswirtschaften mit großen Leistungsbilanzüberschüssen müsste Anpassung möglich sein.
 

Anleihemärkte und Hedge-Fonds

 
Auch Fragen der Finanzmärkte spielten eine wichtige Rolle. Die G7 befürworteten die Entwicklung von Anleihemärkten in örtlicher Währung in den Schwellenländern. Das machte diese Länder weniger anfällig gegen ausländische Finanzkrisen. Zugleich käme es ihrem Wirtschaftswachstum zugute.
 
Besondere Aufmerksamkeit widmete die G7 den sogenannten Hedge-Fonds. Die Minister würdigten den wichtigen Anteil dieser Fonds an der Funktionsfähigkeit des Finanzsystems. Gleichzeitig verwiesen sie auf die potentiellen Risiken durch diesen schnell wachsenden Anlagentyp, etwa durch Fehlspekulationen.
 
Deshalb soll es zu einem Meinungsaustausch mit dem Privatsektor kommen. Außerdem soll das "Financial Stability Forum" - eine Arbeitsgruppe aus Finanzministerien, Zentralbanken und Bankenaufsichten - ihren Bericht aus dem Jahr 2000 aktualisieren.
 
Die Abschlusserklärung bekräftigt die Notwendigkeit, den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu reformieren. Es geht darum,  wie Schwellenländer mehr Stimmrechte und damit mehr Gewicht im IWF erhalten.
 
Gemeinsam mit afrikanischen Partnern soll ein Aktionsplan entwickelt werden, um afrikanischen Ländern bei der Verbesserung ihrer Finanzpolitik zu helfen. Dazu gehört ein wirksames Steuersystem genauso wie die Bekämpfung der Korruption.
 

Energieeffizienz und Diversifizierung

 
Für alle Volkswirtschaften ist Energieeffizienz und eine Diversifizierung der Energiequellen wichtig, so die Abschlusserklärung. Die notwendigen marktwirtschaftlichen Maßnahmen, einschließlich Steuern und Emissionshandel, müssen den besonderen Anforderungen jedes Landes gerecht werden.  
 
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