Die Armut der Welt halbieren

Do, 01.03.2007
 
Wie die Welt stabiler, friedlicher und gerechter werden kann, haben Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und der amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs diskutiert.
Sie trafen sich am 1. März in Berlin zu einem Meinungsaustausch. Dabei ging es insbesondere um das Engagement der Gruppe der sieben führenden Industrienationen und Russland (G8) in Afrika.
 
Die deutsche Entwicklungspolitik trägt in diesem Jahr besondere Verantwortung: duch den Vorsitz der G8 und die Europäische Ratspräsidentschaft. Die Europäische Union ist größter Geber der Entwicklungszusammenarbeit, die G8 wichtiger Impulsgeber.
 
Sachs warb für mehr Anstrengungen, damit das gesteckte Ziel, die Armut bis 2015 zu halbieren, erreicht werden könne. Er plädierte dafür, bereits vorangegangene Verpflichtungen in präzise Pläne umzusetzen. Wieczorek-Zeul: "Wir sind einer Meinung, dass die Verpflichtung der G8 umgesetzt werden müssen."
 
Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, hatte in seiner Amtszeit Sachs als Direktor des UN-Millenniumsprojekts eingesetzt und beauftragt, einen Aktionsplan gegen Armut zu entwickeln. Leitlinien bei der Armutsbekämpfung sind die acht UN-Entwicklungsziele (UN-Millennium Development Goals).
 

Pandemien hemmen Afrikas Entwicklung

 
"Die beiden Präsidentschaften bieten uns in der Entwicklungspolitik große Chancen", hob Wieczorek-Zeul hervor. Deutschland setze sich in der G8 dafür ein, dass die Mittel zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose aufgestockt werden. Diese Krankheiten hemmten die Entwicklung Afrikas massiv. Auch mehr Engagement für die Frauen in Afrika sei gefordert.
 
Auch beim Klimaschutz sollen die G8-Staaten die Entwicklungsländer unterstützen. Es gehe darum, die Folgen der Globalisierung sozial und ökologisch mitzugestalten. Gerade beim Schutz des Regenwaldes gehe es um eine enge Zusammenarbeit zwischen den Industrienationen und den Entwicklungsländern, so die Ministerin.
 

Planungssicherheit notwendig

 
Jeffrey Sachs nannte die Erfolge in den Millennium-Projektdörfern in Tansania und Uganda als Beispiel dafür, dass die Millenniumsziele erreicht werden könnten. Insgesamt gibt es zwölf solcher Dörfer in zehn afrikanischen Staaten.
 
Bei der Hilfe sei aber auch eine systematische Planung notwendig, um den Ländern mehr Planungssicherheit zu geben, so Sachs. Nur durch einen ausgearbeiteten Stufenplan könne man Klarheit darüber schaffen, wann und in welchem Umfang Hilfe und Hilfsgelder in den Entwicklungsländern ankommen.
 
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