G8 setzen sich für Klimaschutz und Artenvielfalt ein

Fr, 16.03.2007
 
Verständnis und Vertrauen zwischen Industrienationen und Schwellenländern verbessern: Das ist eines der Ziele des G8-Umweltministertreffens in Potsdam. Im Rahmen der deutschen G8-Präsidentschaft empfängt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel seine Amtskollegen sowie die Vertreter fünf großer Schwellenländer im Schloss Cecilienhof.
Gabriel sagte: "Markige Beschlüsse sind nicht zu erwarten." Das Potsdamer Treffen diene hauptsächlich dazu, Entscheidungen für den G8-Gipfel in Heiligendamm und die Klimaschutzkonferenz im Dezember in Bali vorzubereiten.
 
In Heiligendamm will Bundeskanzlerin Angela Merkel eine ambitionierte Klimavereinbarung durchsetzen. Diese sei die Voraussetzung für weitere internationale Verhandlungen für ein neues Klimaschutzabkommen nach 2012.
 

Interessensausgleich schaffen

 
Ziel des Treffens in Potsdam ist es, Erfolge, Defizite und Interessen offen zu legen. "Für künftige Verhandlungen ist es wichtig, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen", erklärte Gabriel im Vorfeld des Treffens. 
 
Der Generalsekretär des UN-Umweltprogramms (Unep), Achim Steiner, betonte, dass das Jahr 2007 für den Klimaschutz ein entscheidendes Jahr werde: "Wenn es nicht gelingt, die Verhandlungen anzuschieben, wird der gesamte internationale Rahmen für künftige Klimavereinbarungen gefährdet."
 
Im Klimaschutz müssen die Industrienationen mit gutem Beispiel vorangehen. Um die Entwicklungsländer in den Klimaschutz einzubeziehen, müssen sie diesen Ländern moderne Technologien zugänglich machen. Die Befürchtungen der Entwicklungsländer, Klimaschutz würde nur zu ihren Lasten gehen, müssen ausgeräumt werden.
 

Umweltschutz mit Wirtschaftswachstum verbinden

 
Brasilien, Mexiko, China, Indien und Südafrika sind Länder mit einem starken wirtschaftlichen Wachstum. Sie tun bereits eine Menge für den Klimaschutz. Zum Beispiel hat Brasilien die Rodung seiner Wälder um 50 Prozent reduziert. Die Bedrohung durch den Klimawandel wird auch in diesen Ländern gesehen.
 
Die G8-Staaten müssen Beispiele dafür geben, wie wirtschaftliches Wachstum und vorsorgender Umweltschutz Hand in Hand gehen können, so Gabriel.
 
Die von der EU vorgeschlagenen Reduktionsziele von Kohlendioxid seien nur über eine internationale Partnerschaft, über internationalen Interessenausgleich zu erreichen.
 
Das trifft auch für den Erhalt der Biodiversität, der Artenvielfalt zu. Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg 2002 wurde das ehrgeizige Ziel beschlossen, den Verlust an biologischer Vielfalt bis zum Jahr 2010 erheblich zu reduzieren. Drei Jahre vor dieser Marke ist die Weltgemeinschaft noch weit von dem Ziel entfernt.
 
Deutschland wird im Mai 2008 Gastgeber für den nächsten Weltgipfel zur biologischen Vielfalt sein. Ein vorrangiges Ziel ist es dabei, die Folgen des Verlusts der biologischen Vielfalt weltweit stärker in das öffentliche Bewusstsein zu tragen.
 
Zu den G8-Ländern gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, USA und Russland. Erstmals sitzen in Potsdam auch Vertreter der großen Schwellenländer, Brasilien, Mexiko, China, Indien und Südafrika mit am Verhandlungstisch.
 
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