Merkel und der jordanische König setzen große Hoffnungen in Nahost-Konferenz

Mi, 14.11.2007
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel und König Abdullah II. von Jordanien setzen weiter auf den Friedensprozess. An dessen Ende müsse eine Zwei-Staaten-Lösung und ein unabhängiger palästinensischer Staat stehen, erklärten beide übereinstimmend in Berlin.
Die Zwei-Staaten Lösung sei ein wichtiger Schritt für langfristigen Frieden und Sicherheit in der Region, sagte Merkel. Mit König Abdullah teilt die Kanzlerin die Hoffnung, dass der Nahost-Gipfel Ende des Monats im amerikanischen Annapolis "substanzielle Fortschritte in Richtung auf eine umfassende Lösung des israelisch-palästinensischen Problems" bringen möge.
 
Wenn es gelinge, die Situation im Westjordanland zu stabilisieren und dort wirtschaftliche Fortschritte zu erreichen, werde dies auch seine Wirkung auf den Gaza-Streifen haben, sagte Merkel. Deutschland wolle dabei eine "sehr aktive" Rolle spielen.
 
Jordanien ist ein wichtiger Verbündeter beim aktuellen Bemühen des Nahost-Quartetts, arabische Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen. Die Kanzlerin bedankte sich für "das unermüdliche Engagement" Jordaniens für den Frieden in der Region.
 

Bilaterale Beziehungen stärken 

 
Merkel und König Abdullah II. betonten, die sehr guten Beziehungen zwischen Deutschland und Jordanien weiter ausbauen zu wollen. So wirbt die Bundesregierung für Investitionen deutscher Unternehmen in Jordanien. Besonders bei den erneuerbaren Energien und Infrastrukturprojekten setzt Jordanien auf deutsche Partner: "Bereiche, in denen Deutschland führend ist", wie der jordanische König anerkennend unterstrich. Das gemeinsame Handelsvolumen beider Staaten hat im vergangenen Jahr um 45 Prozent auf 839 Millionen Euro zugenommen.

In Berlin unterzeichneten Vertreter beider Regierungen zudem ein Investitionsschutzabkommen, das zur weiteren Intensivierung der Handelsbeziehungen beitragen sollen. Damit erhalten Investoren umfassenden rechtlichen Schutz und die Gewähr eines freien Transfers von Kapital und Gewinnen.
 

G8 und G11: Gute Kooperation


Auch die Entwicklungszusammenarbeit hat sich im Laufe der Jahrzehnte als ein positives Element der deutsch-jordanischen Beziehungen bewährt. Die an Jordanien geleistete deutsche staatliche Entwicklungshilfe beläuft sich inzwischen auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Seit einigen Jahren konzentriert sich die deutsche Unterstützung für das wasserarme Jordanien auf eine fortschrittliche Bewirtschaftung der Wasserressourcen.
 
Die Bundeskanzlerin und der König betonten die Bedeutung guter und intensiver Beziehungen zwischen den Industriestaaten und den Schwellen- und Entwicklungsländern. "Wir alle wissen: Wirtschaftliches Wachstum bedeutet Stabilität", sagte Merkel. Deshalb will sie bei der japanischen G8-Präsidentschaft dafür werben, die  Kontakte zwischen den G8 und den Schwellen- und Entwicklungsländern weiter auszubauen: insbesondere mit den so genannten G11.
 
Es war bereits das dritte Treffen von Merkel und Abdullah in diesem Jahr.
 

 
© 2009 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | G8 Gipfel 2007 Heiligendamm