Afrika: Zusagen werden eingehalten

Fr, 08.06.2007
 
Mit den Vertretern Afrikas habe es eine "sehr ehrliche, sehr offene Diskussion" gegeben, berichtete Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der ersten Arbeitssitzung des letzten Gipfeltages in Heiligendamm. Für den Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose sollen in den nächsten Jahren 60 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt werden.
Die Botschaft an die afrikanischen Staaten laute: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unsere Verpflichtungen erfüllen", so die Kanzlerin. Die G8 stünden in der Pflicht, "zu erfüllen, was wir versprochen haben".
 
Die Afrika-Outreach Vertreter v.l.: Thabo Mbeki (Südafrika), Abdoulaye Wade (Senegal), Umaru Yar´Adua (Nigeria), Abdelaziz Bouteflika (Algerien), Alpha Konaré (AU) und John Kufuor (Ghana)Foto: REGIERUNGonline / Bergmann Vergrößerung Begrüßung im KurhausZugleich sei man sich mit den afrikanischen Partnern einig gewesen, dass auch diese ihre Zusagen, etwa für Demokratie und gute Regierungsführung, einhalten müssen. Es gelte im Einzelnen zu überprüfen, was auf diesem Feld bereits geschafft ist, und was noch zu tun bleibt.
 
Für die Afrikanische Union erklärte deren Vorsitzender, der ghanaische Präsident John A. Kufour, auch die afrikanischen Staaten wollten ihren Beitrag dazu leisten, damit aus dem Outreach-Prozess eine "echte Partnerschaft" werde.
 
Kufour sprach sich dafür aus, ein Gremium einzurichten, das den Stand der Zusammenarbeit und begleitet und regelmäßig überprüft.
 

60 Milliarden Dollar gegen Infektionskrankheiten

 
Die G8 stellen in den nächsten Jahren zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose insgesamt 60 Milliarden Dollar (etwa 44 Milliarden Euro) zur Verfügung. Mit diesen Mitteln sollen der universelle Zugang zu umfassenden HIV/Aids-Vorsorgeprogrammen, Behandlung von Kranken sowie der Ausbau der Gesundheitssysteme vor Ort gesichert werden.
 
Besonderer Schwerpunkt des Kampfes gegen die Infektionskrankheiten soll die Hilfe für heranwachsende Mädchen, Frauen und Kinder sein.
 
Deutschland steuert bis 2015 vier Milliarden Euro zur Bekämpfung der Krankheiten bei.
 

Ein Kontinent in Bewegung

 
In ihrer Afrika-Abschlusserklärung unterstreichen die G8 zugleich ihr starkes Interesse an einem stabilen, demokratischen und prosperierenden afrikanischen Kontinent. Die G8-Regierungen bekennen sich in dem Papier zu ihren beim G8-Gipfel von 2005 eingegangenen Verpflichtungen.
 
Der historische Schuldenerlass sei "auf einem guten Wege", heißt es in dem Papier. Die öffentliche Entwicklungshilfe für Afrika wird gegenüber 2004 um jährlich 25 Milliarden US-Dollar erhöht, bis zum Jahr 2010.
 
G8 Arbeitssitzung mit den Afrika Outreach-Vertretern im Park-PavillionFoto: REGIERUNGonline / Bergmann Vergrößerung ArbeitssitzungTrotz politischer und wirtschaftlicher Reformen und damit verbundenen Wirtschaftswachstums in den afrikanischen Ländern sehen die G8 weiterhin erheblichen Handlungsbedarf. Damit Afrika die so genannten Milleniumsentwicklungsziele bis 2015 erreicht, erscheine "ein deutlicher Impuls" erforderlich.
 
Ein neues Maßnahmenpaket soll deshalb die nachhaltige Entwicklung in Afrika weiter fördern. "Wir werden uns darauf konzentrieren, Wachstum und Investitionen zu stärken, um Armut und Hunger zu bekämpfen, Frieden und Sicherheit sowie gute Regierungsführung zu fördern, die Gesundheitssysteme zu stärken und unseren Beitrag zum Kampf gegen Infektionskrankheiten zu leisten", lautet die Zusage der großen Industriestaaten.
 
Auch bei den anstehenden Herausforderungen der Klimaschutzpolitik wollen die G8-Staaten ihre afrikanischen Partner unterstützen. Ferner wollen sie dazu beitragen, die politischen Strukturen zu stärken, Investitionen zu fördern und die lokale Wirtschaft zu entwickeln. Die Gipfelerklärung "Wachstum und Verantwortung in Afrika" zählt die umfangreichen Zusagen in 63 Punkten auf.

 
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