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Gemeinsames Handeln weltweit erforderlich

Fr, 06.04.2007
Eine Satellitenaufnahme der Erde zeigt den Verbleib der Ozonschicht über der Arktis
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Foto: picture-alliance / dpa
Negative Folgen des Klimawandels schaden allen
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel steht fest: Der aktuelle Bericht des Weltklimarates bestätigt, dass der Klimawandel eine Tatsache ist. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen ("Intergovernmental Panel on Climate Change" , IPCC) hatte zuvor in Brüssel den zweiten Teil des vierten Weltklimaberichtes vorgestellt.
Der Bericht beschreibt die Folgen der Erderwärmung für Natur und Gesellschaft. Er sagt unter anderem voraus: Milliarden von Menschen werden durch den Klimawandel unter Wasserknappheit leiden und hunderten Millionen Menschen wird Nahrung fehlen.  
 
Der Weltklimarat warnt in seinem Bericht auch vor einem dramatischen Artensterben: Bis zu 30 Prozent der Tier- und Pflanzenarten seien vom Aussterben bedroht, wenn die Temperaturen um 1,5 bis 2,5 Grad stiegen.  
 
"Wir brauchen ein schnelles und entschiedenes Handeln, um den Temperaturanstieg weltweit zu begrenzen und den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringen", forderte die Kanzlerin.
 
Der jüngste Bericht des IPCC zum Klimawandel ist der zweite Teil des 4. Berichts des UN-Gremiums. Er enthält die Folgen des prognostizierten Temperaturanstiegs. Bereits im Februar wurde der erste Teil vorgelegt, der sich mit physikalischen Hintergründen der Erderwärmung beschäftigte.
 

Klimaschutz geht alle an

 
"Ich werde das Thema auch beim G-8-Gipfel im Juni in Heiligendamm ansprechen", kündigte Merkel an. "Mein Ziel ist es, möglichst alle Staaten in die Verantwortung für den Klimaschutz einzubinden."
 

Ehrgeizige Klimapolitik nötig

 
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zufolge bestätigt der Bericht, dass eine ehrgeizige Klimaschutzpolitik notwendig ist. Der Minister sagte, der Bericht mache deutlich: "Je stärker sich das Klima ändert, desto schwerwiegender sind die Folgen für Mensch und Umwelt. Sie sind aber weniger folgenschwer, je früher und entschiedener Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden."
 
 

Arme besonders von negativen Auswirkungen betroffen

 
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul erklärte zum Bericht des Weltklimarates: "Unter dem Klimawandel leiden diejenigen am meisten, die ihn am wenigsten zu verantworten haben: Die Menschen in den ärmsten Entwicklungsländern. Besonders betroffen sind Afrika, die kleineren Inselstaaten im Pazifik und die dicht bevölkerten Flussmündungen Asiens."
 
 

Klimaforschungsgipfel in Hamburg

 
"Allein das Wissen um den Klimawandel darf uns nicht genügen. Wir müssen aktiv handeln", forderte Bundesforschungsministerin  Annette Schavan. "Ich habe daher hochrangige Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für den 3. Mai 2007 zu einem Klimaforschungsgipfel nach Hamburg eingeladen, um eine nationale Klimaforschungsstrategie zu verabreden."
 
Deutschland habe bereits heute in der Umweltforschung und bei umweltschonenden Produkten, Dienstleistungen und Verfahren eine weltweit führende Rolle. "Ziel der Klimaforschungsstrategie ist es, diese internationale Spitzenposition auszubauen und die mit dem Klimawandel verbundenen Chancen für den Wissenschafts-, Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken", so die Ministerin.
 
Das Bundesforschungsministerium wird seine Aktivitäten für den Klimaschutz intensivieren und mit dem Aktionsprogramm "Forschung für den Klimawandel" in den nächsten drei Jahren 255 Millionen Euro bereit stellen.
 
 

Klima-Pass für Neufahrzeuge

 
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sagte in Bild (Samstag), er wolle noch in diesem Jahr einen Klima-Pass für alle  Neufahrzeuge einführen. "Wir brauchen mehr Transparenz als Grundlage für vernünftige Kauf-Entscheidungen", sagte Tiefensee.
 
Der Ausweis soll Auskunft darüber geben, wieviel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) ein Fahrzeug ausstoße.