Bis zum G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm strebt die Bundesregierung einen Konsens der G8-Staaten über die Bekämpfung der Produktpiraterie an.
Entschlossenes Handeln von Staat und Wirtschaft
Dabei müssen sowohl Herstellung als auch Nachfrage nach Plagiaten, also nachgemachten Produkten, ins Visier genommen werden. Das setzt nicht nur entschlossenes Handeln der Staaten voraus: Die Unternehmen sind ebenfalls gefordert.
Als Grundlage hat die Bundesregierung daher mit der deutschen Wirtschaft ein Papier mit Präventionsstrategien erarbeitet. Es fasst ausführlich und beispielhaft Maßnahmen mit Vorbildcharakter zusammen.
Dialog mit den Schwellenländern
Auf dem G8-Gipfel strebt die deutsche Präsidentschaft auch einen verstärkten Dialog mit den großen Schwellenländern über das Thema an. Gegenüber Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika will Deutschland um zunehmende Verantwortung bei der Bekämpfung von Produktpiraterie werben.
Gleichzeitig geht es um ganz konkrete Maßnahmen wie die Einführung eines neuen elektronischen Informationssystems der Zollbehörden.
Schäden in Milliardenhöhe
Produktpiraterie ist kein Kavaliersdelikt. Allein der deutschen Wirtschaft entsteht durch Kopien jährlich ein Schaden von 25 Milliarden Euro. Weltweit sind es rund 120 Milliarden. Im vergangenen Jahr beschlagnahmte der deutsche Zoll gefälschte Produkte im Wert von über 1,1 Milliarden Euro. Tendenz gegenüber den Vorjahren steigend.
Der potentielle Schaden ist jedoch nicht nur materiell. Die Plagiate sind oft aus minderwertigem Material. Sie genügen weder dem Qualitäts- noch dem Sicherheitsstandard der Originale. Die Bekämpfung von Produktpiraterie ist deshalb auch Verbraucherschutz.
Nicht zuletzt gefährden die Plagiate auch Arbeitsplätze. Das gilt besonders für wissensbasierte Gesellschaften wie Deutschland.