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Kein Klimaschutz ohne die Wirtschaft

Do, 10.05.2007
Satellitenaufnahme der Erde, die den Verbleib der Ozonschicht über der Arktis zeigt
Vergrößerung
Foto: picture-alliance / dpa
Gleich zwei Initiativen der Wirtschaft zielen auf den Schutz des Weltklimas
Klimaschutzpolitik braucht die Unterstützung der Wirtschaft – und zwar weltweit. Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit Vertretern zweier Klimainitiativen deutscher und internationaler Unternehmen.
Die zwei Klimaschutz-Initiativen "3 C – Combating Climate Change" und "2 ° – Deutsche Unternehmer für den Klimaschutz" stellten heute im Bundeskanzleramt ihre Arbeit vor. Die Bundeskanzlerin würdigte das Engagement und drückte die Hoffnung aus, dass sich noch mehr Firmen anschließen.
 
Merkel, Josefsson und Otto vor der PresseFoto: REGIERUNGonline / Bergmann Vergrößerung Die Kanzlerin mit Michael Otto (li.) und Lars JosefssonFür die Wirtschaft sicherten Vattenfall-Chef und Regierungs-Klimaberater Lars Josefsson sowie der Vorstandvorsitzende des Otto-Versands, Michael Otto der Bundesregierung ihre Unterstützung zu. Insbesondere beim bevorstehenden G-8-Gipfel unter deutschem Vorsitz und bei den internationalen Verhandlungen um ein Kyoto-Folgeabkommen.
 

Potenziale nutzen

 
Die Bundeskanzlerin sieht die Stärke der Initiativen nicht nur in der Werbung für Klimaschutz. Vielmehr könnten sie mit dazu beitragen, dass Forschung und Entwicklung die Frage der CO2-Minderung stärker aufgreifen. Immerhin kämen zwei Drittel der Mittel für Forschung und Entwicklung aus der Wirtschaft.
 
"Klimaschutz und Wirtschaft sind kein Gegensatz, sondern können miteinander verbunden werden", sagte Merkel. Deshalb gelte es, Ängste der Menschen abzubauen, die mit dem Thema immer wieder in Zusammenhang gebracht werden: etwa die um den Erhalt von Arbeitsplätzen. 
 
Die Initiative "2° – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz" wurde vom Chef des Otto-Versands ins Leben gerufen. Kern der Initiative großer Unternehmen ist das Ziel, mit weltweiter Klimapolitik die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die Unternehmer um Michael Otto wollen die Bundesregierung bei der Entwicklung einer marktwirtschaftlich orientierten Klimapolitik unterstützen. Mit Technologien und Dienstleistungen, aber auch mit der Unterstützung des globalen Emissionshandels.

Die so genannte 3 C-Initiative ist international und geht auf den Vattenfall-Chef und Klimaberater der Bundesregierung Lars Josefsson zurück. "3 C" steht für "Combating Climate Change" und arbeitet ebenfalls auf ein weltweites Klimaschutzsystem hin. Dabei sollen alle Industrie- und Entwicklungsländer beteiligt werden. Ärmere Länder will die Initiative beim Handel mit Emissionsrechten bevorzugen. Bis lang beteiligen sich 40 große Unternehmen aus aller Welt an der 3 C-Initiative.