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Biologische Vielfalt oder: Was die Erde zusammenhält

Fr, 05.10.2007
Bundeskanzlerin Angela Merkel am Kap der guten Hoffnung
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Foto: REGIERUNGonline/Bergmann
Am Kap der Guten Hoffnung
Wenn Pflanzen wegsterben, kann es passieren, dass der ganze Boden abrutscht. Erosion. Gleichzeitig verlieren seltene Arten ihren Lebensraum. Mit dem, was nur nach ein bisschen Gras aussah, gerät der Lebensunterhalt vieler Menschen auf Dauer in Gefahr.
Schon heute drängt der Klimawandel zahlreiche Pflanzenarten zurück. Die Erwärmung der Erde verändert Landschaften. Landschaften, auf die der Mensch baut und anbaut. In Südafrika mit seiner besonderen Artenvielfalt und einer geologisch fragilen Oberfläche lässt sich das sehr gut beobachten.
 
Beobachten, das macht Biota mit System: ein von Deutschland gefördertes internationales Projekt, das die Artenvielfalt aufzeigt, und wofür sie gut ist. Biota legt etwa dar, wo verschwindende Kulturen die Landschaft verändern oder wo anbaumethodenbedingter Wassermangel Probleme verursacht. Biota zeigt auch auf, wo die Artenvielfalt von Menschenhand gefährdet ist. Und die Fachleute des Projekts sagen den örtlichen Akteuren – nicht nur in Afrika –, was man besser machen kann.
 

Merkel: Noch ist Zeit

 
"Man sieht, dass der Klimawandel schon heute Realität ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen ein Gefühl dafür bekommen, welche Folgen ihr Handeln auslöst", betonte die Kanzlerin nach einer Präsentation der Biota-Forscherinnen und Forscher am Kap der Guten Hoffnung. Denn jetzt könne man noch etwas tun, betonte Merkel. Dafür öffnen die unbestechlichen Biobeobachter die Augen.
 
Dabei geht es, wie schon gesagt, nicht allein um Pflanzenvielfalt. Die natürlichen Veränderungen haben gesellschaftlich und wirtschaftliche Folgen. Hier vorzubeugen heißt, auf Dauer wirtschaftliche Konflikte zu verhindern, gab Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul zu bedenken. Ein Öko-Thema?
 
BIOTA – ein Projekt für Artenvielfalt und für die Menschen

Klimawandel, Landnutzung und andere menschengemachte Umwelteinflüsse gefährden die biologische Vielfalt in Afrika. Der rasche Wandel der Biodiversität schwächt die Ökosysteme und gefährdet die ökonomische Entwicklung des Kontinents. Der Verlust an biologischer Vielfalt ist mitverantwortlich für Wüstenbildung, Brände und Schädlingsplagen. Hinzu kommen gesundheitliche Risiken für die Menschen.

An verschiedenen Standorten in Afrika arbeitet das interdisziplinäre Forschungsprojekt BIOTA an Konzepten, um diese Entwicklung aufzuhalten. Das Projekt wurde im Jahr 2000 gestartet und bildet einen wesentlichen deutschen Beitrag zum internationalen Diverstitas-Programm für Biodiversitätsforschung.

Ziel von BIOTA ist es, die biologische Vielfalt auf dem Kontinent so weit wie möglich zu bewahren. Gleichzeitig sollen die Menschen in Afrika besser auf den Klimawandel vorbereitet werden. So entwickeln die Forscherinnen und Forscher in enger Kooperation mit den Partnerländern Strategien für eine nachhaltige Landnutzung und für einen effizienten Umgang mit Wasserressourcen. Lokalen Entscheidungsträgern geben sie konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand.

>> BIOTA Südafrika