Bundeskanzlerin Angela Merkel lud die Chefs von fünf führenden internationalen Organisationen zu einem Gespräch nach Berlin ein.
Beteiligt waren die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Welthandelsorganisation (WTO), der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank.
Menschliche Globalisierung
Ziel der Gesprächsrunde war, das Zusammenspiel der internationalen Organisationen zu fördern. Die Runde sei überzeugt, "dass eine faire und menschliche Gestaltung der Globalisierung möglich ist", sagte Merkel im Anschluss an das Treffen.
Die Regierungen und die internationalen Organisationen müssten sich gemeinsame Ziele setzen, um dabei zum Erfolg zu kommen, so die Kanzlerin. Sie hoffe, dass die gemeinsame Koordination besser funktioniere, wenn sich dieses erste Treffen unter der japanischen G8-Präsidentschaft fortsetze.
Offener Welthandel
Voraussetzung für eine erfolgreiche Globalisierung, die allen Menschen etwas nützt, ist ein fairer und offener weltweiter Handel.
"Nur wenn wir offene Märkte, faire Wettbewerbsbedingungen, nachhaltiges Wirtschaften und die soziale Gestaltung von Wachstum und Beschäftigung im Rahmen eines kohärenten Gesamtkonzepts verfolgen, werden wir einen fairen und ausgewogenen Globalisierungsprozess erreichen, der allen Menschen zugute kommt", betonte Merkel.
Dazu gehörten auch Fragen der Transparenz der Finanzmärkte und der Schutz des geistigen Eigentums.
Soziale Standards fördern
Die weltweite Verbreitung sozialer Standards war ein entscheidender Punkt des G8-Gipfels in Heiligendamm. "Wir glauben, dass in der Globalisierung nicht ein Schritt nach unten stattfindet, sondern dass soziale Standards umgesetzt werden können", unterstrich Bundesarbeitsminister Olaf Scholz.
Das heutige Treffen mit den internationalen Organisationen stelle sicher, dass der Heiligendamm-Prozess fortgesetzt werde. Die Perspektive sei klar: Gesellschaften, die beispielsweise Arbeitnehmerrechte einhalten, werden erfolgreicher sein als Gesellschaften, die sie missachten.
Transparenz auf den Finanzmärkten
"Wir müssen die neuen Finanzmarktinstrumente - das sind nicht nur die Hedge Fonds - verstehen lernen", forderte die Kanzlerin.
Auf Initiative der Bundeskanzlerin, des britischen Premierministers und des französischen Staatspräsidenten werden die EU-Finanzminister einen Bericht vorlegen. Auf dessen Grundlage wird der Europäische Rat im März 2008 über Maßnahmen beraten, die Finanzmärkte transparenter gestalten und das Risikomanagement verbessern.