Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul betonte bei der Vorstellung des Berichts das besondere Schicksal von Frauen: "Fast die Hälfte aller HIV-infizierten Menschen sind mittlerweile Frauen. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 12 Prozent." Daher müsse beim Kampf gegen Aids besonders der Schutz von Frauen und Mädchen eine größere Rolle spielen.
Die Hauptlast der Epidemie trägt nach wie vor Afrika südlich der Sahara. Der Bericht des Aids-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS) zeigt, dass zwei Drittel aller HIV-positiven Menschen in dieser Region leben.
2,9 Millionen Menschen starben im Jahr 2006 an den Folgen von Aids. Denn Aids ist immer noch eine tödliche Krankheit.
Der aktuelle UNAIDS/WHO-Bericht "Aids Epidemic Update 2006" gibt Auskunft über die weltweite Entwicklung von HIV und Aids. In Kooperation mit UNAIDS hat die Deutsche Aids-Stiftung die deutsche Fassung des Beríchts herausgebracht. Der Titel lautet: "Die Aids-Epidemie. Statusbericht: Dezember 2006".
Auf die jungen Menschen kommt es an
UNAIDS-Vertreter Berti Lindblad, der den Bericht in Berlin gemeinsam mit Wieczorek-Zeul vorstellte, wies auch auf einige ermutigende Zeichen hin: In einigen Ländern gebe es positive Tendenzen im Sexualverhalten junger Menschen.
Der künftige Verlauf von HIV/Aids in der Welt wird in vielerlei Hinsicht von den Verhaltensweisen junger Menschen abhängen. Aufklärung und Präventionsprojekte sind deshalb besonders wichtig.
Deutschland nimmt HIV/Aids ernst
Der Kampf gegen HIV/Aids werde ein zentrales Thema der G8-Präsidentschaft sowie der EU-Ratspräsidentschaft im nächsten Jahr, kündigte die Ministerin an.
>> Schwerpunkte der deutschen G8-Präsidentschaft
>> Der deutsche Beitrag zur Bekämpfung von HIV/Aids (PDF)
UNAIDS ist das Aids-Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen. Das UNAIDS ersetzt seit 1995 das "Global Programme on Aids" (GPA). Als weltweiter Koordinator baut UNAIDS Wissensstationen und Netzwerke auf, bündelt Erfahrungen und unterstützt andere Organisationen und Institutionen im Kampf gegen HIV und Aids. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat UNAIDS von 1987 bis 2003 mit rund 18,64 Millionen Euro Treuhandmitteln gefördert.
>> Stichwort: Was ist HIV/Aids?
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