Die Europäische Union will den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 um 20 Prozent reduzieren. Wenn andere Industrie- und Schwellenländer mitmachen, will die EU 30 Prozent erreichen.
Das Ziel müsse sein, bis 2020 den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in Deutschland um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken, erklärte Gabriel.
Bei einem ungebremsten Klimawandel kämen auf die Bundesrepublik Kosten von 137 Milliarden Euro bis 2050 zu. Dies errechnete das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Auf der anderen Seite kosten aber die notwendigen Klimaschutzinvestitionen lediglich rund drei Milliarden Euro pro Jahr bis 2010.
Acht-Punkte-Plan
Der Minister präsentierte einen Acht-Punkte-Plan, um Treibhausgase zu verringern. Um das Reduktionsziel von 40 Prozent weniger CO2 bis 2020 zu erreichen sind folgende Maßnahmen geplant:
- Den Stromverbrauch um 11 Prozent durch höhere Energieeffizienz zu verringern. Das sind 40 Millionen Tonnen (t) weniger Kohlendioxid.
- Die Kraftwerke müssen effizienter werden. Das heißt sie müssen ihren Wirkungsgrad erhöhen. Einsparung an CO2: 30 Millionen t.
- Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf über 27 Prozent anheben. Einsparung an CO2: 55 Millionen t.
- Weiterer Ausbau der umweltfreundlichen Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung auf 25 Prozent. Einsparung an CO2: 20 Millionen t.
- Durch Gebäudesanierung und bessere Heizungsanlagen den Energieverbauch senken. Einsparung an CO2: 41 Millionen t.
- Höherer Anteil an erneuerbaren Energien bei der Wärmeproduktion durch Kraftwerke. Einsparung an CO2: 14 Millionen t.
- Steigerung der Effizienz im Verkehr und mehr Biokraftstoffe. Einsparung an CO2: 30 Millionen t.
- Weniger Ausstoß anderer Treibhausgase wie zum Beispiel Methan. Einsparung an CO2: 40 Millionen t.
>> Zu Einzelheiten der Umsetzung des Plans
Deutschland zum energieeffizientesten Land der Welt machen
Insgesamt ist in der Bundesrepublik der CO2-Ausstoß um 18 Prozent geringer als 1990. Damit liegt Deutschland weit vorn im Vergleich mit anderen westlichen Industrieländern. Um das Ziel des Kyoto-Protokolls von 21 Prozent bis 2012 zu erreichen fehlen somit nur noch drei Prozent.
Die Bundesregierung hat die Gesamtmenge an CO2, die die Industrie ab 2008 freisetzen darf, deutlich reduziert. Das wird mit der Fortentwicklung des Emmissionshandels gelingen. Die Energieversorger erhalten somit den Anreiz, ihre Kraftwerke umweltfreundlicher zu gestalten.
Gabriel forderte die Wirtschaft auf, neue Technologien zu entwickeln und effizienter mit den vorhandenen Energieträgern umzugehen. "All das bringt auch große ökonomische Chancen - gerade für ein exportorientiertes Land wie Deutschland", stellte der Minister klar.
Jeder Einzelne kann etwas tun
"Wir alle können mit unserem Verhalten im Alltag ganz maßgeblich zum Klimaschutz beitragen," sagte der Bundesumweltminister. Energie sparen fange schon damit an, nachts den Stecker des Fernsehgerätes aus der Dose zu ziehen. Damit könne die Standby-Funktion ausgeschaltet werden. Aber auch beim Kauf von neuen Produkten sollte man auf den Stromverbrauch achten.
