Startseite

Gewalt bei G8-Protesten ist durch nichts zu rechtfertigen

So, 03.06.2007
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erschüttert über die Ausschreitungen bei der globalisierungskritischen Demonstration am Samstag in Rostock gezeigt.
"Das sind entsetzliche Bilder gewesen", erklärte Merkel gegenüber dem "Bericht aus Berlin" des ARD-Fernsehens. Die Gewaltanwendung einiger Demonstranten sei durch nichts zu rechtfertigen.
 
Die Polizei werde nun sicherlich daran gehen, die Geschehnisse sehr sorgfältig zu analysieren. "Die Polizisten haben mein volles Vertrauen. Ich hoffe auch, dass die, die verletzt sind, bald gesund werden", sagte die Kanzlerin.
 
Merkel begrüßte, dass sich die Veranstalter der friedlichen Demonstration klar von den Gewaltakten distanziert haben. Deutschlands Bild werde international auch davon bestimmt, dass die Bürgerinnen und Bürger in großer Mehrheit sagen: Gewalt ist kein Mittel, seine Ziele durchzusetzen.
 
Die Reaktion der friedlichen Demonstranten zeige, dass es "null Toleranz gegenüber gewalttätigen Demonstranten" gebe, so Merkel im ZDF-Fernsehen.
 

Begegnung und Dialog sind wichtig 

 
Bereits tags zuvor hatte die Bundeskanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft auf die Bedeutung der G8-Treffen hingewiesen. Trotz des großen Aufwands, der dafür betrieben werden muss, seien persönliche Treffen wichtig, um sich auszutauschen. "Es reicht nicht immer, nur zu zweit zu telefonieren, sondern man muss einfach auch zusammensitzen und diskutieren, wie können wir die Globalisierung menschlich gestalten", ergänzte sie nun gegenüber der ARD.
 
Die Kritiker gäben durchaus auch Ansporn, die menschliche Dimension der Globalisierung im Auge zu behalten, sagte Merkel. "Das heißt, das ist auch ein Geben und Nehmen, ein Diskussionsprozess im Vorfeld eines solches Gipfels." Gewalt dürfe das nicht kaputtmachen.