Das geht aus dem aktuellen Eurobarometer hervor. Gerhard Sabathil, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland, stellte die Ergebnisse in Berlin vor.
Erkenntnisse des Eurobarometer-Berichts
Die Europäische Union hat ihre Vertrauenskrise überwunden. Bei fast allen Themen ist ein positiver Trend zu verzeichnen. Die Werte in Deutschland liegen zum Teil über dem europäischen Durchschnitt. Das Image und die Zukunft der EU sowie die Rolle Deutschlands werden überwiegend positiv bewertet.
"Die erfolgreiche deutsche EU-Ratspräsidentschaft hat dazu beigetragen, Europa den Bürgern nahe zu bringen. Der Dialog mit den Bürgern ist für uns von großer Bedeutung", schätzte Sabathil ein.
Von der Ratspräsidentschaft hatten 74 Prozent der Deutschen gehört, 76 Prozent hielten den Deutschen Vorsitz für wichtig. Eine europäische Verfassung wünschten sich 78 Prozent der Befragten (sechs Wochen vor dem Gipfel in Brüssel). Die große Mehrheit der Deutschen – nämlich 84 Prozent - sprach sich für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik aus.
Nach wie vor zeigten sich gravierende Meinungsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Dass die eigene Stimme in Europa zählt, bejahten 45 Prozent der Westdeutschen, in Ostdeutschland dagegen verneinten das 67 Prozent. Im Osten fühlten sich nur 21 Prozent der Befragten in europäische Angelegenheiten eingebunden. In Westdeutschland sagten dies 32 Prozent von sich.
Auftraggeberin für das Eurobarometer ist die EU-Kommission. Die Meinungsumfrage erfolgt immer im Frühjahr und Herbst in den 27 EU-Mitgliedsstaaten, den beiden Bewerberländer (Kroatien und die Türkei) und der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft. Im Durchschnitt werden 1.000 Bürgerinnen und Bürger je Land befragt, in Deutschland 1.500.
