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Ausbau der Handelsbeziehungen vereinbart

Do, 25.01.2007
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der mexikanische Präsident Felipe Calderón in Berlin
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Foto: REGIERUNGonline / Bergmann
Merkel und der mexikanische Präsident
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das deutsche Interesse an stabilen, intensiven und guten Beziehungen zu Lateinamerika und Mexiko bekräftigt. Sie kündigte eine gemeinsame deutsch-mexikanische Erklärung für April an. Dies vereinbarte sie mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón in Berlin.
In der Erklärung sollen der weitere Ausbau der Handelsbeziehungen sowie eine stärkere Umweltkooperation verabredet werden. Der mexikanische Präsident sagte, er teile die Sorgen um die zunehmenden Umweltprobleme. Deshalb werde sich Mexiko stärker im umweltpolitischen Bereich engagieren.
 
Die Bundeskanzlerin lud den mexikanischen Präsidenten zum G8-Gipfel nach Heiligendamm Anfang Juni ein. Mexiko ist die zwölftgrößte Volkswirtschaft der Welt und damit ein wichtiges aufstrebendes Schwellenland. Zusätzlich ist Mexiko der fünftgrößte Erdölproduzent und die Nummer sechs unter den Öl exportierenden Staaten.
 

Von mehr wirtschaftlicher Kooperation profitieren

 
Auch die geplante Transatlantische Wirtschaftspartnerschaft mit Nordamerika sei eine offene Veranstaltung, sagte die Kanzlerin. Deshalb seien alle interessierten Staaten eingeladen, sich daran zu beteiligen. Bei dieser Initiative gehe es nicht um Zölle, sondern um Standards wie Abgasnormen oder Buchführungsregeln, stellte sie klar.
 
Deutschland strebt während der EU-Präsidentschaft eine engere transatlantische Wirtschaftspartnerschaft mit den USA an. Die Kanzlerin machte deutlich, dass sich dieses gemeinsame Projekt nicht gegen internationale Handelsverhandlungen wie die WTO-Runde richte.
 

Deutsch-mexikanische Wirtschaftsbeziehungen auf gutem Weg

 
Mit Blick auf den mexikanischen Wunsch, Investitionen aus Europa zu bekommen, sicherte Calderón rechtsstaatliche Verhältnisse in seinem Land zu. Der Staat werde sich dafür einsetzen, dass die Gesetze eingehalten werden. Auch die Menschenrechte würden respektiert.
 
Deutschland ist innerhalb der EU der größte Exporteur nach Mexiko. Die Bundesrepublik exportierte 2005 Waren im Wert von 5,9 Milliarden Euro in das lateinamerikanische Land. Dazu zählen vor allem Maschinen und KfZ-Teile. Das entspricht einer Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
 
Die deutsche Industrie will ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Mexiko weiter ausbauen. Ein seit 2000 bestehendes Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit und Technologieaustausch soll erneuert werden. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Industrie in Berlin mit.
 
Calderón traf auch mit Bundespräsident Horst Köhler und Vertretern der Wirtschaft zusammen. Nach seinem eintägigen Besuch in Deutschland reist der Präsident weiter zum Weltwirtschaftsforum nach Davos, nach Spanien und Großbritannien.

Calderón, der der konservativen Partei der Nationalen Aktion (PAN) angehört, gewann im Juli 2006 mit einem geringen Vorsprung vor seinem Konkurrenten Andrés Manuel López Obrador.