Für das laufende Haushaltsjahr sind bereits Mittel von 4,5 Milliarden Euro im Bundeshaushalt eingestellt, vor allem für die Afrika-Hilfe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich im Interview mit der Bild-Zeitung, dass Afrika ein "Partner auf gleicher Augenhöhe" sein müsse, mit Rechten, aber auch mit Pflichten. Das Geld müsse die Menschen tatsächlich erreichen. Die selbständige Entwicklung Afrikas versteht Merkel als eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die Lösung der Probleme sei im Übrigen eine Frage der Moral und des glaubwürdigen Eintretens für die Menschenwürde.
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul betonte, dass die Erhöhung keine einmalige Aktion sei, sondern sich über die nächsten vier Jahre fortsetzen wird. Dies sei eine gute Ausgangsposition, um das erklärte Ziel zu erreichen, den Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahre 2010 auf 0,51 Prozent zu steigern.
Wieczorek-Zeul: "Um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen, brauchen aber auch den Einsatz weiterer innovativer Finanzinstrumente." Als eine Möglichkeit dafür nannte sie den Plan, Kohlendioxid-Emissionszertifikate zu versteigern und die so gewonnenen Mittel in Entwicklungsländern für den Klimaschutz einzusetzen.
Mit 100 Millionen Euro könnte 600.000 Kindern der Schulbesuch ermöglicht werden. Mit 50 Millionen Euro könnten 22,5 Millionen Haushalte mit lebensrettenden imprägnierten Malaria-Bettnetzen ausgestattet werden.
Wachstum und Verantwortung in Afrika
Die deutsche G8 Präsidentschaft hat für das Gipfeltreffen vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm eine Intensivierung der Partnerschaft zum afrikanischen Kontinent auf die Tagesordnung gesetzt. Im Blickpunkt stehen dabei folgende Handlungsfelder:
- Gute Regierungsführung: Rechtssicherheit, Bekämpfung von Korruption, Transparenz als wesentliche Voraussetzung für Investitionen und Wachstum in Afrika.
- Stärkung der Reformpartnerschaft zwischen G8 und afrikanischen Regierungen, die zu Reformen bereit sind. Stärkung von regionaler Integration und Handel durch Kooperation mit der Afrikanischen Union und regionalen Wirtschaftsgemeinschaften.
- Die Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria, der Aufbau funktionsfähiger Gesundheitssystemer sowie Frieden und Sicherheit sind elementare Grundvoraussetzungen für die soziale und ökonomische Entwicklung des Kontinents. Dabei soll insbesondere die innerafrikanische Krisenbewältigung gestärkt werden – bei gleichzeitiger Betonung der Eigenverantwortung der afrikanischen Völker.