Die gemeinsamen Grundwerte Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Marktwirtschaft, Freihandel und Rechtsstaatlichkeit sind der Rahmen der gemeinsamen Beschlüsse. Sie sind zugleich Verpflichtung für das Handeln der Staats- und Regierungschefs.
Wirtschaftliche Leistungskraft nimmt Staaten in Verantwortung
Die G8 erwirtschaften etwa zwei Drittel des Weltsozialprodukts. Sie bestreiten knapp die Hälfte des Welthandels. Sie stellen drei Viertel der weltweiten Entwicklungshilfe. Und sie sind die größten Beitragszahler in den internationalen Organisationen.
Diese Fakten erklären einerseits die Bedeutung der einstimmig gefällten Beschlüsse der G8.
Andererseits bringt die wirtschaftliche Durchsetzungsfähigkeit eine Verantwortung für globale Problemstellungen mit sich. Dieser sind sich die Protagonisten sehr bewusst: Sie eint der Wille, den Wohlstand und die Sicherheit der Bevölkerung weltweit zu verbessern.
Konkrete Resultate in der internationalen Zusammenarbeit
Es ist nicht bei Lippenbekenntnissen geblieben. Einige der Hauptergebnisse der letzten Jahre waren etwa:
- Die Solidarität mit dem Nachbarkontinent Afrika stand mehrfach im Fokus der Beratungen. Der G8-Afrika-Aktionsplan unterstützt das zukunftsgerichtete afrikanische Reformkonzept "Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung" (NEPAD) umfassend.
- Die Bekämpfung von ansteckenden Krankheiten wurde von den G8 zu einem weltweiten Ziel erklärt und mit erheblichen Mitteln unterstützt. Der Globale Gesundheitsfonds (Global Health Fund) geht auf eine Initiative der G8 in Okinawa 2000 zurück. Die G8 haben bis jetzt mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung der Krankheiten zur Verfügung gestellt.
- Die "Globale G8-Partnerschaft" (Kananaskis 2002) wendet sich gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und -materialien. Sie unterstützt konkrete Kooperationsprojekte, zunächst in Russland.
Zu den vorrangigen Anliegen gehören die Zerstörung chemischer Waffen, die Entsorgung von außer Dienst gestellten Atom-U-Booten und spaltbaren Materials. Vereinbart wurde, über zehn Jahre bis zu 20 Mrd. US-Dollar für Projekte zur Verfügung zu stellen.
- Seit 1995 befasst sich eine Expertengruppe der G8 mit der Bekämpfung der organisierten Kriminalität. Mit dem Gipfel von Lyon 1996 erhielt diese Rom-Gruppe"G8-Senior Experts Group on Transnational Organized Crime" den Auftrag, die von ihr vorgelegten Empfehlungen umzusetzen.
Die Lyon-Gruppe entwickelte sich zu einem ständigen multidisziplinären Gremium mit mehreren spezialisierten Unterarbeitsgruppen.
Die Treffen der Lyon-Gruppe finden seit Oktober 2001 gemeinsam mit der zur Terrorismusbekämpfung eingerichteten statt. Unter kanadischer Präsidentschaft 2002 wurden unter anderem beschlossen, Verbindungen zwischen organisierter Kriminalität und Terrorismus stärker zu bekämpfen.
>> Mehr zur Lyon/Rom-Gruppe der G8
- Auf dem G8-Gipfel in Gleneagles 2005 wurde ein Aktionsplan zur Steigerung der Energieeffizienz unterzeichnet. Außerdem setzte man sich für den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien in den G8-Staaten sowie in großen Schwellen- und Entwicklungsländern ein.
In der Gipfelerklärung bekannten sich die G8 zur Klimarahmenkonvention und zur Fortführung der multilateralen Politik, um das globale Problem des Klimawandels in den Griff zu bekommen.
Dieser Plan sieht unter anderem vor, dass die Internationale Energieagentur (IEA) Strategien und Szenarien für den nachhaltigen Energieeinsatz untersucht und entwickelt.
In St. Petersburg 2006 verständigte man sich auf eine Fortsetzung des Ansatzes: die drei miteinander verbundenen Herausforderungen Energiesicherheit, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz werden wirkungsvoll angegangen.
Gleichzeitig wurde der Aktionsplan von Sankt Petersburg zur Globalen Energiesicherheit beschlossen. Damit begegnen die G8 der Notwendigkeit, ausreichende Energieressourcen zu angemessenen Preisen für den Weltmarkt zur Verfügung zu stellen.